Ein tiefenpsychologischer Psychotherapeut meinte einmal zu mir, dass er beim Vorbeischlendern an einer Kneipe (ah ja!) die Menschen drinnen in der Bar mit Alkohol hat am Tresen sitzen sehen – als diese Gestalten in diesen typischen Haltungen, die wir perfekt kennen: aus Bildern, Filmen, oder von uns selbst.
Ihm sei nun sofort klar gewesen: Es geht um Mama, die in der Küche arbeitet und saubermacht. Und das „erwachsen gewordene Kind“ kriegt jetzt dieses vertraute Gefühl wieder zusammen mit dem kühlen Getränk serviert – wie zur schönsten, gemeinsamen Abendbrotzeit. Damals. Können Sie sich daran noch erinnern?
Eigentlich ist dies Phänomen so offensichtlich, dass es gar keine Sensation ist – und darf deswegen ruhig mal ausgesprochen werden. Was der Trunkene „sucht“ (kleines Wortspiel), wird im Detail unterschiedlich motiviert sein.
Was wir uns durch Alkohol zu ermöglichen hoffen
Ich behaupte nun zwei Sachen: Zum einen ist es so etwas wie eine Aufweichung der Grenze zwischen „ich“ und „wir“ – im Vollsuff sind wir nicht allein, selbst wenn wir allein am Tresen sitzen, und wir stellen so etwas wie eine gefühlte Symbiose (wieder) her.
Zum anderen ist es eine „unlogische Lösung“ für eine Situation. Und das ist interessant: …weiterlesen.